Im Heinz Innovation Centre in Nijmegen, Niederlande, brachte das Unternehmen Heinz eine Anzahl von europäischen Forschungsaktivitäten zusammen und erschuf das zweitgrößte Forschungs- und Entwicklungszentrum von Heinz weltweit. Die Maschinen erfordern hochwertige Druckluft. In den ursprünglichen Spezifikationen sprach man von einem großen Kompressor, ALUP hatte jedoch einen besseren Vorschlag.
Frans van Leeuwen (ALUP) und Paul van Veggel (Wennekes)
Frans van Leeuwen, Senior Sales Engineer bei ALUP, erklärt, wie sich der „Food-Grade“ Druckluftmarkt entwickelt. „Es ist ein deutlicher Trend, dass sich die Nachfrage nach höherer Druckluftqualität erhöht“, so van Leeuwen. „Viele Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für die Produktentwicklung haben in der Regel bescheidene und oft spezialisierte Produktionsanlagen. In Bezug auf Druckluft bedeutet dies, dass sie einen oder mehrere kleinere Kompressoren mit Drehzahlregelung und modernste Filter und Trockner benötigen. Damit kann die Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Druckluft, die z.B. den strengen BRC-Food-Anforderungen entspricht, wie bei Heinz, flexibel aber auch profitabel erfüllt werden. ALUP kann dies antizipieren, denn wir haben alle Arten von ölfreien und ölgeschmierten Kompressoren in unserem Sortiment. Heute ist es besonders wichtig, genau auf die Notwendigkeit von Druckluft und die Art und Weise und die Intensität der Art und Weise, wie diese Druckluft verwendet wird, zu sehen. Moderne Kompressoren sind in vielen Kapazitäten verfügbar und der Trick ist, die richtige Mischung für die Applikation zu finden. Das war die große Herausforderung im Heinz Innovation Center.“
In den Spezifikationen für die Druckluftinstallation bei Heinz wurde anfangs ein einfacher 55 kW-Kompressor mit variabler Drehzahl eingeplant. Laut Paul van Veggel, Sales Project Engineer bei Wennekes ist dies nicht unüblich, aber in diesem speziellen Fall nicht optimal: „Fakt ist, dass in diesem Heinz Innovation Centre die Produktion nicht auf allen Linien konstant verläuft. Das bedeutet, dass der Bedarf an Druckluft stark schwankt. Wir glauben, dass bei der Wahl eines einzigen Kompressors einige Dinge leiden werden. Das betrifft besonders den Energieverbrauch, die Flexibilität, die Qualität, die Zuverlässigkeit und die Wartungsempfindlichkeit. Der Anschaffungspreis spielt natürlich auch eine Rolle, aber dies ist der Faktor mit dem geringsten Einfluss auf die Gesamtbetriebskosten. Energie- und Betriebskosten spielen eine wichtigere Rolle, denn sie umfassen 92 % der Gesamtbetriebskosten. Darum haben wir von der Installation eines großen Kompressors abgeraten und stattdessen zwei kleinere frequenzgesteuerte Schraubenkompressoren empfohlen. Nach Absprache mit ALUP installierten wir zwei öleingespritzte RLR 40 EV-Schraubenkompressoren mit 30 kW.“
Warum die Entscheidung auf öleingespritzte und nicht auf ölfreie Varianten fiel, obwohl es sich um die Nahrungsmittelindustrie handelt, beantwortet Frans van Leeuwen so: „Das hat hauptsächlich mit der Senkung der Betriebskosten zu tun. Öleingespritzte Schrauben sind am kosteneffektivsten, wir setzen jedoch ein lebensmitteltaugliches Schmiermittel ein. Es ist außerdem wichtig, aus energetischen Gründen mit trockener Luft zu arbeiten. Darum haben wir und für eine Taupunkt-orientierte Adsorptionsinstallation entschieden. Weiterhin ist das System nun redundant und die Wartung effektiver, weil man mit einer Maschine arbeiten kann, während die andere vollkommen funktionsfähig ist. Daher sparen wir zusätzlich bares Geld ein.“
Die Kompressorinstallation im Heinz Innovation Centre ist mit zwei 900 Liter fassenden Pufferbehältern statt nur einem Behälter ausgestattet. Paul van Veggel erklärt, warum das so ist: „Die Wahl der zwei Behälter hat mit der kompakteren Bauweise und einer weiteren Optimierung der Adsorptionsinstallation zu tun. Wir positionierten einen Behälter vor dem Adsorptionstrockner und den anderen dahinter. Dadurch hält man während der Regenerierungsphase des Adsorptionstrockners ausreichend Luftreserven in den Puffern aufrecht, um den Regenerierungsprozess abzuschließen, wenn die Kompressoren bei ansteigendem Bedarf ausgeschaltet werden. Die vor- und nachgeschalteten Filter filtern das Öl aus der Luft heraus, die Feuchtigkeit wird größtenteils vom ersten Pufferbehälter aufgefangen und automatisch entsorgt.
Letztendlich installierte Wennekes – inklusive Leitungsnetzwerk – alles einwandfrei. Die Hauptleitung besteht aus einer 89 mm Edelstahlleitung, in der das komplette Netz in Abschnitte aufgeteilt wird, die über Stränge geschlossen werden können. Die Druckluftleitung umfasst hauptsächlich Edelstahlrohre und wurde nach der Installation auf Leckagen überprüft. Sie waren zu 100 % dicht.“ Heinz wollte ein optimales Leitungssystem, da es sich um Anforderungen der Lebensmittelbranche handelt, die erfüllt werden müssen. Daher entschied man sich für Edelstahl, um sich nicht um innere oder äußere Korrosion Gedanken machen zu müssen.